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Ergotherapie
Ergotherapie in der Psychiatrie
Immer mehr Menschen sind betroffen von psychischen Erkrankungen.
Dazu gehören z.B. Depressionen, Zwangsstörungen, Demenzerkrankungen, Suchterkrankungen, psychosomatische Störungen oder Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Psychiatrische Erkrankungen weisen häufig komplexe Störungen der sozialen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten auf. Dadurch verlieren die Patienten ihre Selbständigkeit und kümmern sich nicht mehr um ihre eigenen Bedürfnisse. Soziale Kontakte können nicht mehr gehalten werden, bisher selbstverständliche Strukturen im Alltag verlieren sich.
Durch die ergotherapeutische Funktionsanalyse ermitteln wir im Gespräch die tatsächlichen Beeinträchtigungen der sozialen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten. Hierbei kommen z.T. auch standardisierte Testverfahren zum Einsatz. Gemeinsam stellen wir einen Behandlungsplan auf, überlegen, welche Ziele wir anstreben und auf welchem Wege diese Ziele erreichbar sind.
Die Hauptaufgabe der Ergotherapie ist das Wiedereingliedern der Patienten in die Gesellschaft. Dazu müssen Motivation, Belastbarkeit und Ausdauer gestärkt werden. Wichtig sind das Einüben neuer Denkmuster und die Förderung des Selbstvertrauens. Die Betroffenen werden angeleitet, wie sie wieder selbständig ihren Tagesablauf gestalten und strukturieren können, ohne in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen. Emotionale Fähigkeiten werden gefördert und der Patient lernt, seine Gefühle auszudrücken. Selbständigkeit, Flexibilität und situationsgerechtes Verhalten werden aufgebaut.
Es werden Wege aufgezeigt, sich selbst und seine Umgebung in einem neuen Blickwinkel wahrzunehmen, sein Selbstbild zum Positiven zu verändern, Stärken zu erkennen, sich zu entspannen und Aggressionen in vernünftige Bahnen zu lenken. Bei manchen Betroffenen ist die Förderung der kognitiven Funktionen wie Merkfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit notwendig oder der Wiedereinstieg in das Berufsleben muss vorbereitet werden.
Zur Verfügung stehen uns verschieden Methoden: In der ausdruckszentrierten Methode soll der Patient über kreative oder gestalterische Angebote angeregt werden, sich mit seinen Wünschen, Gefühlen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Zur Anwendung kommen z.B. Techniken wie Malen oder das Arbeiten mit Holz oder Ton.
In der kompetenzzentrierten Methode werden konkrete verlorengegangene oder nicht vorhandene Kompetenzen durch sachbezogene und alltagsorientierte Methoden erworben, indem kognitive, handlungs- oder gefühlsbezogene Fähigkeiten geübt werden. Dies können z.B. Übungen zu Konzentration oder Ausdauer sein, Strukturierungshilfen im Alltag oder Entspannungsübungen.
Die interaktionelle Methode findet in Partner- und Gruppenangeboten statt, dabei stehen die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder miteinander sowie die Anpassung an eine Gemeinschaft im Vordergrund.
Ergotherapie